Archiv des Autors: Manuela Schmidt
Aufruf Ukraine-Hilfe
Gedanken zum Monatsspruch März 2022
Hört nicht auf, zu beten und zu flehen! Betet jederzeit im Geist; seid wachsam, harrt aus und bittet für alle Heiligen.
Epheser 6,18
Liebe Schwestern und Brüder,
oft hat man den Eindruck, dass die Welt immer unruhiger, komplizierter und gewaltvoller wird. Vielleicht täuscht man sich, aber wenn man die Bilder aus der Ukraine oder anderen Kriegsgebieten der Welt oder von den zahlreichen Naturkatastrophen wie den Stürmen der vergangenen Wochen oder den Hoch-wassern aus dem letzten Jahr sieht, da kann einem schon Angst und bange werden. Unsere Möglichkeiten, einzugreifen und etwas Grundlegendes zu verändern, scheinen klein und oft wirken getroffene Maßnahmen gegenteilig. Manchmal mag man am liebsten schreiend davon-laufen oder die Augen verschließen und sich ablenken. Nur davon wird es nicht besser. Eine andere Möglichkeit, mit unserer Welt wie sie ist und mit uns, unseren Gefühlen und unseren Grenzen umzugehen, ist es, es dem zu bringen, der uns geschaffen hat, in dem wir beten und manchmal vielleicht sogar flehen.
Da kommt mir die Frage in den Sinn. Betet ihr eigentlich noch oder habt ihr heute schon gebetet? Eine scheinbar leichte Frage, aber wo fängt Beten eigentlich an? Ist es schon ein Gebet, wenn ich auf dem Weg zur Arbeit gestresst zum Himmel schaue und bitte: „Nicht schon wieder so eine Schnarchnase (oder schon wieder so ein Drängler)!“‘ oder nach einer brenzligen Situation sage: „Gott sei Dank bin ich da heil rausgekommen!“? Oder ist es bereits ein Gebet, wenn ich den ganzen Tag einen Liedvers vor mich hinsumme, wie z.B. „Danke für diesen guten Morgen“?
Wenn Paulus uns im Monatsspruch aus dem Epheserbrief schreibt, „Betet jederzeit im Geist“, dann meint er damit, im Alltag ständig mit Gott in Verbindung zu sein und Gott über das Gebet – egal, in welcher Form oder Länge – in das eigene tägliche Leben mit einzubeziehen. Beten heißt, sich Gott zuzuwenden. Was mich gerade bewegt, kann ich vor ihn bringen. Natürlich kann man überall ein Gebet sprechen, doch wenn es ruhig um einen ist, fällt es leichter, innerlich still zu werden. Ein Gebet kann manchmal nur einen Augenblick dauern. Gerade so lange wie man braucht, um „Danke“ und „Bitte“ zu sagen. Natürlich ist es wie bei jedem Gespräch besser, wenn man sich mehr Zeit dafür nimmt. Zumindest so viel, um sich zu sammeln und zunächst das Gedankenkarussell im Kopf abzustellen. Oder um sich in Ruhe zu überlegen, wofür genau man Gott danken oder worum konkret man ihn bitten möchte. Ein guter Rat ist auch, dass ich beim Beten meinen Blick öffne, von mir selbst weg, hin zu den Themen und der Perspektive meiner Mitmenschen.
Wenn ich bei vielen Dingen schon nicht selbst aktiv etwas tun kann, dann kann ich sie zumindest in mein Gebet miteinschließen. Dann kann ich einfach los reden, frei von der Leber weg. Zum Glück schreibt mir Gott keine Floskeln vor. Ich kann ihm direkt und geradeheraus sagen, was mich beschäftigt. Auch Klagen und Schimpfen sind erlaubt. Gelegentlich gleicht Beten einem Ringen mit Gott. Immer wieder bringe ich meine Bitte vor ihn wegen dieser einen Sache, die mich so sehr und schon so lange beschäftigt und die mir so viel bedeutet. Ich darf mir sicher sein, Gott hört mir zu. „Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist.“
Aber Gott ist kein „Wunscherfüllungsautomat“. Wir legen unsere Anliegen in seine Hände und vertraue darauf, dass er es gut machen wird. Wir wissen, er handelt oft anders als wir wollen. Er handelt auf eine Weise, die ganz anders ist als der Weg, den wir in unserem „Tunnelblick“ als einzig wahren sehen. „Der Mensch denkt und Gott lenkt“, so beschreibt es der Volksmund treffend. Manchem fällt es leichter, in Gemeinschaft zu beten. Gedanklich die Worte nachzuvollziehen, die jemand stellvertretend an Gott richtet. So kann man sich an den Dank für Dinge anschließen, an die wir gar nicht gedacht hatten oder in Bitten für andere mit einstimmen.
Was aber, wenn einem wegen unangenehmer Situationen, z.B. bei einer Trauerfeier oder an einem Sterbebett, oder auf Grund der eigenen Ohnmacht angesichts der vielen Probleme und Ungerechtigkeiten in der Welt die Worte fehlen und man nicht weiß, was man beten soll. Auch die Jünger Jesu scheinen manchmal nicht gewusst zu haben, wie sie beten sollten und baten Jesus daher: „Herr, lehre uns beten!“ Jesus gab ihnen mit dem Vaterunser ein Gebet, das heute rund 2,3 Milliarden Menschen auf der ganzen Welt verbindet. Ein Gebet, das man selbst in vielen fremden Sprachen schon am Sprechrhythmus erkennt. Ein Gebet für alle Lebenslagen. Mit seinen sieben Bitten deckt es alle Aspekte des Lebens ab. Es ist gut, dieses Gebet zu kennen, um es alleine oder gemeinsam zu sprechen. Spontan, wann immer sich eine Situation ergibt, in der wir Gott dankbar sind oder Gott um etwas bitten möchten. Im Grunde ist es aber auch egal, wann und wie wir beten. Wichtig ist, dass wir es tun, denn so geben wir Gott Raum in unserem Leben und eine Chance, bei uns auch zu wirken. Nur wer bittet, dem kann gegeben werden und nur wer anklopft, dem kann Gott öffnen
Nutzen wir die Fastenzeit, den Verzicht auf irgendeine Angewohnheit oder ganz konkret auf bestimmte Lebensmittel, um die gewonnene Zeit zum Gespräch mit Gott zu nutzen. Unsere Welt, unsere Gesellschaft und auch wir selbst haben es nötig, dass wir für sie beten.
Eine gesegnete Fastenzeit wünscht Ihnen Chris Schönefeld
Online-Friedensgebet vom 21.02.2022 online
Gedanken zum Monatsspruch Februar 2022
Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.
Epheser 4,26
Liebe Schwestern und Brüder,
wie oft geht es einem so, dass man sich über etwas aufregt? Ob es nun ganz aktuell Entscheidungen unserer Regierung sind, Gesetzesänderungen zu unserem Nachteil oder die Einführung von neuen Steuern.
Das sind dann meist die Dinge, über die wir uns innerlich ärgern, dann vor uns dahin brummeln noch einige Zeit und dann irgendwann es aufgeben. Weil wir ja tief in uns drin wissen, dass wir konkret daran nichts ändern können.
Seien wir ehrlich, dieses „erst mal drüber aufregen“ musste schon sein. Sonst wären wir gefühlt geplatzt vor innerer Anspannung.
Dann gibt es aber ja auch noch den Streit und Ärger mit einem Gegenüber. Ob nun Eltern mit ihrem Kind – oder umgekehrt. Partner untereinander. Nachbarn. Freunde. Bekannte. Meist sind es da dann Dinge, deren Ursache uns doch sehr nahe geht. Wo im ersten Moment, im ersten Impuls, dann sicherlich auch Worte fallen, die wir im Nachhinein bereuen.
Es tut uns dann ja meist gleich danach von Herzen leid, das wir sie so gesagt haben. Meist lässt sich das Ganze Gott sei Dank durch ein klärendes Gespräch wieder lösen. Der Andere versteht, warum wir so reagiert haben.
Aber warum kommt es nur eigentlich immer erst so weit? Kann man das denn nicht irgendwie anders machen? Genial wäre doch, wenn wir Jemand an unserer Seite hätten, der uns schon von vornherein abhält. Leider haben wir den aber nie da, wenn wir ihn am Meisten bräuchten.
Einen Rat möchte uns der Schreiber des Monatsspruches geben. Genau genommen nicht nur einen, sondern sogar zwei.
Fangen wir mit dem ersten an: „Zürnt ihr, so sündigt nicht“ schreibt er an die Gemeinde in Ephesus. Mit dem Sündigen meint er aber nicht Das, was Viele von uns als Sünde verstehen.
Sondern Paulus meint die Entfremdung von Gott. Das wir Gott keinen Platz mehr in unserem Leben einräumen und uns auch nicht mehr fragen, ob unser Handeln dem entspricht, was einem Leben als Christ entspricht.
Wir sollen also, bevor wir unserem Gegenüber böse Worte sagen, erst einmal kurz innehalten und vielleicht auch kurz mit Gott reden. Uns überlegen, was in seinem Sinne wäre.
Das klingt jetzt ganz hochtrabend. Aber es kann in der eigentlichen Situation eben auch helfen. Das wir nicht gleich auch uns herauspusten, was uns bewegt, sondern uns Zeit lassen. Uns sammeln. Die Situation überdenken.
Vielleicht auch erst einmal unser Gegenüber zu Wort kommen lassen.
Als Zweites sagt er: „lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen“. Ich denke, damit spricht er etwas an, was Viele von uns kennen. Man hatte sich irgendwann im Laufe des Tages über etwas aufgeregt, meist war es nur eine Kleinigkeit und schnell wieder vergessen. Aber dann, wenn wir schlafen wollen, kommt es wieder hoch. Der Gedanke an das Erlebte raubt uns den Schlaf oder verfolgt uns in unseren Träumen.
Deshalb ist es wichtig, dass wir, wenn wir mit einem uns nahen Menschen einen Streit haben, noch vorm Zubettgehen versuchen, ein klärendes Gespräch zu führen oder wenn wir uns über etwas aufgeregt haben, dies vor dem Einschlafen uns nochmal ins Gedächtnis zu rufen und dann z.B. in einem Gebet vor Gott zu bringen. Damit wieder Frieden in uns einkehren kann.
Ich wünsche uns Allen einen friedvollen Februar,
Manuela Schmidt
Änderung Termine Heiligabend
Liebe Gemeinde,
wie im Gemeindeblatt erwähnt, müssen wir leider über eine kurzfristige Änderung unserer Termine informieren.
Anders als gehofft und noch im Vorjahr möglich, gibt es in diesem Jahr leider kein Krippenspiel bei uns Der Kirchkreis Sonneberg untersagte den Gemeindepädagogen, mit Kindern in geschlossenen Räumen zu proben. Dadurch konnte leider kein Krippenspiel eingeübt werden. Auch konnten in diesem Jahr nicht genügend Kinder zum Mitspielen gewonnen werden. Wir bedauern das sehr und sind mit der Vorgabe aus der Kirchkreisführung sehr unglücklich.
Dennoch wird es auch in Spechtsbrunn eine Christvesper in der festlich geschmückten Matthäuskirche um 14 Uhr geben. Der angedachte zweite Durchlauf entfällt jedoch. Dafür wird ein aufgezeichnetes Video aus unserer Kirche und von unseren Kinderkirchenkindern über entsprechende Links auf unseren Webseiten zur Verfügung gestellt.
Auf Grund der derzeit geltenden gesetzlichen Regelungen bzgl. der begrenzten Personenanzahl müssen wir leider auch um Voranmeldung bei Chris Schönefeld bitten. Es gelten dabei weiterhin die bekannten Abstands- und Hygieneregeln sowie die Pflicht zum Tragen einer FFP2 Maske. Weitere Informationen erhält man bei der Anmeldung.
Wir bedauern sehr, dass wir das zweite Jahr in Folge und in diesem Jahr noch stärker solchen Einschränkungen unterliegen und nicht wie gewohnt feiern dürfen. Wir hoffen, dass wir im nächsten Jahr endlich wieder normal mit Krippenspiel und ohne Einschränkungen am Heiligen Abend zusammenkommen können und auch die Kinder bei der Vorbereitung wieder mehr Spaß haben dürfen, als es unter den derzeitigen Bedingungen möglich war. Neben der Christvesper in Spechtsbrunn gibt es eine weitere Christvesper um 16.30 Uhr in der ebenfalls geschmückten Kapelle in Haselbach mit Pfarrer Zech und dem Lektorenteam.
Bei beiden Christvespern verteilen wir das Friedenslicht aus Bethlehem. Es gibt Kerzen zum Mitnehmen, aber auch eigene Lampen können entzündet werden, die das Licht auch bei Wind und Wetter sicher nach Hause bringen. Im Mittelpunkt wird natürlich die Weihnachtsgeschichte und die frohe Botschaft der Geburt unseres Herrn Jesus Christus stehen, die uns auch in dieser Zeit der Pandemie Hoffnung und Zuversicht schenken, wie sie es auch vorhergehenden Generationen in Krieg und Epidemien getan haben.
Wir wünschen allen bereits jetzt eine besinnliche Adventszeit sowie ein glückliches Weihnachtsfest.
Gedanken zum Monatsspruch Dezember 2021
„Freue dich und sei fröhlich, du Tochter Zion! Denn siehe, ich komme und will bei dir wohnen, spricht der Herr.“
Sacharja 2,14
Liebe Schwestern und Brüder,
wann haben Sie sich, wann habt Ihr Euch das letzte Mal so richtig aus tiefem Herzen gefreut, wart einfach unbeschwert und glücklich? Ich hoffe, dass es bei den meisten von Ihnen und Euch nicht zu lange her ist. Vielleicht ein schöner Urlaub in der Ferne in diesem Jahr, ein entspannter und gemütliche Grillabend mit Freunden, ein Konzertbesuch, die Geburt eines Kindes oder Enkels, vielleicht auch Vorfreude auf Weihnachten, auf Geschenke, auf Beisammensein in der Familie, gutes Essen oder Spaziergänge im Schnee – Gründe zur Freude gibt es immer reichlich. Schöne beglückende Momente neben all dem, was uns auch an Schlechten widerfährt. Gutes und Leichtes, was uns das Schwere aushalten lässt.
Nur scheinen wir gerade wieder in so eine Zeit zu geraten, in der einem Angst und bange sein kann, in der wieder Unsicherheit und Verunsicherung herrschen, viel Panik gemacht und viel über gesellschaftliche Probleme und Risse gesprochen wird. Viel ist in den letzten Wochen und Monaten geschehen und wohl vielen von uns ist nicht so wirklich zur Freude zu Mute. Was mag die Zukunft bringen? Wir wissen es nicht. Im Leben gibt es immer wieder Phasen, in denen uns nicht zum Freuen zu Mute ist und man lieber woanders wäre, sich zurück wünscht in unbeschwerte Momente oder frühere Jahre, in denen vermeintlich vieles besser war oder auf ein besseres Morgen hofft.
Mitten in alle Resignation über die wieder verhängten Kontaktbeschränkungen, die Wut und Verzweiflung, die Trauer und Ohnmacht über die im Vergleich zu letztem Jahr noch schlimmere Situation in unseren Krankenhäusern und Arztpraxen und die ungewisse Zukunft fordert uns der Monatsspruch Dezember zur Freude auf.
„Freue dich und sei fröhlich, du Tochter Zion! Denn siehe, ich komme und will bei dir wohnen, spricht der Herr.“
Was für ein Gegensatz zur aktuellen Berichterstattung! Da will jemand, dass ich glücklich bin, dass ich mich freue und fröhlich bin, mal keine Angst haben muss, sondern unbeschwert sein darf. Mir wird auch jemand verheißen, der es gut mit mir meint, der bei mir sein will. Was für ein schöner Gedanke! Aber kann ich einfach so einen Schalter umlegen und auf diese Aufforderung hin ausblenden, was mich beschwert, mich einfach freuen und die aktuelle Situation ignorieren?
Gern würde ich den Fernseher auslassen, das Handy weglegen, einfach alles, was mit Corona oder Klimawandel zu tun hat, vergessen. Für ein paar Stunden mag mir das auch gelingen, doch am Ende erreichen mich die Nachrichten und Hiobsbotschaften doch.
Auch die Einwohner Jerusalems, die Töchter Zions, wie sie genannt werden und an die die Worte unseres Monatsspruch gerichtet sind, waren vor tausenden Jahren nicht sonderlich glücklich mit ihrer Situation. Ihnen wurde verheißen, dass der Tempel wieder aufgebaut und ihre Stadt wieder aufleben würde, dass sie wieder ein Volk mit Kultur und gutem Leben würden. Stattdessen dauert das alles ewig und nichts geht wirklich vorwärts. Jahrzehnte lang bleiben Tempel und Stadt zerstört und das Leben hart und beschwerlich. Vermutlich hat der ein oder andere auch schon die Hoffnung aufgegeben, dass es jemals wieder besser wird. Genau an diese enttäuschten, verunsicherten, verärgerten Zeitgenossen wendet sich der Prophet Sacharja und fordert sie in Gottes Auftrag zur Freude auf.
Die Menschen sollen sich freuen und fröhlich sein, denn ihr Herr kommt zu ihnen und will mitten unter ihnen wohnen. Der Herr? Welcher Herr? Wer soll kommen und alles gut machen? Wir Menschen wünschen uns oft den einen starken aus unserer Mitte, der all unsere Sorgen, unseren Kummer vertreibt, der unsere Probleme löst oder zumindest abmildert, im Moment vielleicht jemanden mit dem ultimativen Rezept gegen Corona. Doch das hat niemand. Kein Wissenschaftler, kein Politiker, keiner von uns. Und doch ist uns einer verheißen, der unseren Kummer kennt, unsere Sorgen ernst nimmt, aber sie nicht überwertet und unseren Blick immer wieder himmelwärts lenkt, zur Freude, zum Leben, selbst über den Tod hinaus. Dieser jemand kommt als kleines Kind in unsere Mitte – wahrer Menschen und wahrer Gott heißt es. „Salvator mundi“ nennt man ihn auch und so steht es an der Kanzel in der Spechtsbrunner Kirche – lat. für „Retter der Welt.“ Unsere Vorfahren haben es an die Kanzel geschrieben. Die Generationen vor uns haben aller Hand selbsternannter Herren und Retter erleben können – Fürsten, Kaiser, Führer und Genossen – keiner hat ewige Freude bewirkt. Auch in Jesu Namen brachten Missionare, Pfarrer und Päpste Leid statt Freude. Aber dennoch war und ist es sein Leben, sein Wirken und seine Botschaft, die denen Hoffnung schenken, zum Leben und zum Miteinander ermutigen und ewige Freude wecken, die daran glauben.
Kommen Sie gut durch den Dezember, genießen Sie trotz allem frohe Feiertage und starten Sie gesund in ein glückliches, gesundes neues Jahr! Frohe Weihnachten wünscht Ihnen Chris Schönefeld im Namen des Lektorenteams und der Kirchgemeinde
Online-Friedensgebet vom 22.1.2021 online
Gedanken zum Monatsspruch November 2021
Der Herr aber richte eure Herzen aus auf die Liebe Gottes und auf das Warten auf Christus.
2 Thessalonicher 3,5
Liebe Schwestern und Brüder,
Corona-Pandemie, massenhaftes Baumsterben, Naturkatastrophen z.B. im Ahrtal, Truppenabzug in Afghanistan, Hurrikans in Amerika, Bundestagswahl,usw.- gefühlt gab es in 2021 bisher fast täglich neue, oftmals schlimme, betroffen machende Nachrichten. Im Fall der Bundestagswahl war und ist es ein langer Weg, medial präsentiert, bis endlich ein Kabinett gebildet ist.
Und das sind ja „nur“ die Ereignisse von deutschland- und weltweiter Tragweite. Von den „kleinen“ Dingen, die jeden Einzelnen von uns beschäftigen, ganz zu schweigen.
Ich weis nicht, wie es ihnen damit geht.
Aber irgendwie habe ich dieses Jahr den Eindruck, dass man selbst vor lauter Berichte von außen im Inneren gar nicht mehr zur Ruhe kommt. Immer mehr schlimme Nachrichten, immer mehr unklare Zukunftsaussichten – und irgendwie immer weniger Zeit, dass der Körper und vor allem die Seele mal „durchschnaufen“ und wieder auftanken kann.
Und da stelle ich mir die Fragen: „Geht es denn wirklich nur mir so, oder geht es anderen auch so?“ und: „Ist das nur dieses Jahr so schlimm oder gab es solche Phasen schon mal?“
Dann lese ich den Spruch für den Monat November, der im Brief an die Thessalonicher zu finden steht und frage mich erneut etwas, nämlich: „Was war damals der Grund für diesen Satz?“
Jesus war zum Zeitpunkt, als die Worte geschrieben wurde, schon lange Zeit nicht mehr auf der Welt. Er ist nicht mehr bei seinen Jüngern und auch nicht mehr bei der nach seinem Tod entstandenen jungen christlichen Gemeinde. Der Schreiber des Briefes, Paulus, ist in Sorge. Werden die Thessalonicher den zunehmenden Druck von außen standhalten? Angst und Schrecken machen sich breit. Die bedrängende Frage ist, wann Jesus endlich wiederkommt! Manch einer verliert die Geduld… andere verlieren den Mut… wieder andere stehen sogar in der Gefahr, den Glauben zu verlieren. Auf diesem Hintergrund schreibt der Apostel: „Der HERR lenke eure Herzen auf die Liebe zu Gott hin und auf das geduldige Warten auf Christus.“
Sie sollen ihnen Mut machen. Und Hoffnung schenken. Das sich ihr Warten lohnen wird. Das es einen Ausweg gibt.
Auch ich lese diese Zeilen. Mitten hinein in mein Unruhig-Sein. Mitten hinein in die Fragen, was die nächsten Monate mit-sich-bringen.
Und merke: Es tut gut. Zu wissen, dass Gott bei mir ist. Das er meine Gedanken lenken kann. Weg von all den Sorgen und Ängsten. Hin zu: Endlich wieder Licht sehen, endlich wieder Hoffnung haben.
Langsam kehrt auch bei mir Ruhe ein.
Und so wünsche ich uns allen einen gesegneten November,
Ihre Manuela Schmidt
Gedanken zum Monatsspruch Oktober 2021
„Lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken.“
Hebräer 1024
Liebe Brüder und liebe Schwestern,
Der Herbst ist ins Land gezogen und mit ihm auch der Wechsel von den langen hellen Sommerabenden zu immer mehr Dunkelheit. Noch können wir der Wärme und der Leichtigkeit des Sommers nachspüren. Noch stehen vor uns ein paar schöne Tage. Aber allmählich verlagert sich unser Dasein wieder in den Innenbereich unserer Häuser. Vielleicht haben wir dadurch wieder weniger Kontakte. Vielleicht wird es wieder schwieriger sich unter einander auszutauschen. Viele Menschen fürchten sich vor den langen Wintermonaten. Nicht nur wegen der Kälte, sondern weil die Mensch zu Mensch Beziehungen abbrechen und lahm liegen. Nicht nur in Coronazeiten.
Der Hebräerbrief fordert uns heraus! Da schreibt einer, dass wir aufeinander achthaben sollen. In unserer Leistungsgesellschaft ist das schon fast eine Zumutung. Eigentlich stelle ich mich tagtäglich in den Vordergrund. Was ich schaffe, zählt. Was ich tue, ist wichtig. Meine Leistung, mein Beitrag,meine Anstrengung und mein Engagement bringen den entscheidenden Effekt. Was nützt es da ,wenn einer neben mir herumprobiert und doch keinen Erfolg hat. Was kümmert es mich, wenn einer sich abmüht und keinen Erfolg hat und am Ende aufgibt.
Wir leben in einer Leistungsgesellschaft. In einer aggressiven noch dazu. Und Mitmenschlichkeit ist ein Fremdwort geworden. Wer im Arbeitsprozess steht oder zur Schule geht, oder in einer weiterführenden Einrichtung tätig ist, weiß das längst. Und auch unter den Menschen, die im wohlverdienten (Un-) ruhezustand sind, ist das Prinzip des Besser, Höher, Weiter längst angekommen.
Achthaben aufeinander, das heißt, den Menschen neben mir ins Visier zu nehmen. Was denkt er, was möchte er. Was prägt ihn, was quält ihn. Ich muss auf den, der mir begegnet zugehen lernen. Der, der mir heute begegnet, ist das nicht zufällig , sondern es gehört zu Gottes Plan, in dem du eingebettet bist. Und manchmal bist du bereits mittendrin in deiner Aufgabe. Du fragst dich, wie du dem Mann aus Somalia begegnen sollst. Du hast keine Ahnung, wie du dem Osteuropäer deutsche Arbeitsweise vermitteln sollst. Und wenn du deine eigenen Vorurteile überwunden hast, merkst du, dass weder Hautfarbe noch Herkunft eine Rolle spielen. Was ihr gemeinsam tut, damit jeder am Monatsende einen ordentlichen Lohn erhalten kann, das ist nicht so wichtig. Und das wird auch erst
dann gut funktionieren, wenn wir uns menschlich näher gekommen sind.
Der Mann aus Somalia hat eine lange Flüchtlingsgeschichte hinter sich. Immer ist er zur Stelle, wenn es etwas zum Helfen gibt. Ein Mensch, wie du und ich mit einer anderen Kultur und Religion. Ein Mensch, von Gott geliebt. Anders, als du und ich, aber er ist da und das verlangt Respekt. Der Mann aus Osteuropa kam zum Geldverdienen hierher. Viel hat er erzählt über sein Heimatland und wie die Menschen dort leben. Er lebt jetzt in einer völlig anderen Welt und ermöglicht seinen Landsleuten, es ihm gleichzutun.
Wer nie zuhört, wird auch nie erfahren, welche Sorgen und Probleme die anderen mit sich herum tragen. Vielleicht sind die Sorgen und Probleme der anderen banal in meinen Augen. Vielleicht treffen sie mich an einer wunden Stelle. Vielleicht habe ich gerade genug Sorgen und Probleme. Wenn ich mich meinem Nächsten zuwenden will, dann muss ich meinem Gegenüber auf Augenhöhe begegnen können. Dann muss ich aufmerksam sein können. Dann muss ich fürsorglich und behutsam auf den anderen zugehen. Dann darf ich das nicht nur ein bisschen tun, sondern ich muss es auch wollen. Denn Gott liebt dich und auch mich. Seine Liebe weiter zu geben, hat höchste Priorität. Nur so können wir in eine gute Zukunft weiter gehen. Nur so kann wird es endlich Friedenauf Erden geben. Nur so werden wir unseren Kindern und Enkelkindern Leben auf diesem Planeten ermöglichen.
Lasst uns einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken! Aber lasst uns das nicht besserwisserisch tun. Jeder von uns hat sein eigenes Tempo, seine eigenen Erfahrungen, seine eigenen Ansichten. Das gilt es zu bedenken. Was für mich richtig erscheint, muss nicht allgemein gültig sein. Ansporn kann sonst auch zur Entmutigung führen.
Niemand soll ausgegrenzt werden, niemand soll abwertend beurteilt werden. Wenn ich mich dafür entscheide, dass eine Impfung gegen Covid 19 für mich nicht in Frage kommt, dann ist das meine Entscheidung. Das muss toleriert werden in unsere Gesellschaft und darf nicht zu Diskriminierungen führen. Wir haben gelernt mit dem Virus und seiner Gefahr vernünftig umzugehen und haben viele Schutzmechanismen entwickelt.
Lasst uns wieder zum Leben zurück finden! Lasst uns den Nächsten, der uns begegnet in den Fokus nehmen und ihn mit den uns gegebenen Gaben beistehen, aufrichten und bewahren. Das sind meine Aufgaben, mein Ziel, mein Ansporn.
Herzliche Grüße und Gottes Segen!
Uta Baumfelder