Gedanken zum Monatsspruch November 2021

Der Herr aber richte eure Herzen aus auf die Liebe Gottes und auf das Warten auf Christus.
2 Thessalonicher 3,5

Liebe Schwestern und Brüder,

Corona-Pandemie, massenhaftes Baumsterben, Naturkatastrophen z.B. im Ahrtal, Truppenabzug in Afghanistan, Hurrikans in Amerika, Bundestagswahl,usw.- gefühlt gab es in 2021 bisher fast täglich neue, oftmals schlimme, betroffen machende Nachrichten. Im Fall der Bundestagswahl war und ist es ein langer Weg, medial präsentiert, bis endlich ein Kabinett gebildet ist.

Und das sind ja „nur“ die Ereignisse von deutschland- und weltweiter Tragweite. Von den „kleinen“ Dingen, die jeden Einzelnen von uns beschäftigen, ganz zu schweigen.

Ich weis nicht, wie es ihnen damit geht.

Aber irgendwie habe ich dieses Jahr den Eindruck, dass man selbst vor lauter Berichte von außen im Inneren gar nicht mehr zur Ruhe kommt. Immer mehr schlimme Nachrichten, immer mehr unklare Zukunftsaussichten – und irgendwie immer weniger Zeit, dass der Körper und vor allem die Seele mal „durchschnaufen“ und wieder auftanken kann.

Und da stelle ich mir die Fragen: „Geht es denn wirklich nur mir so, oder geht es anderen auch so?“ und: „Ist das nur dieses Jahr so schlimm oder gab es solche Phasen schon mal?“

Dann lese ich den Spruch für den Monat November, der im Brief an die Thessalonicher zu finden steht und frage mich erneut etwas, nämlich: „Was war damals der Grund für diesen Satz?“

Jesus war zum Zeitpunkt, als die Worte geschrieben wurde, schon lange Zeit nicht mehr auf der Welt. Er ist nicht mehr bei seinen Jüngern und auch nicht mehr bei der nach seinem Tod entstandenen jungen christlichen Gemeinde. Der Schreiber des Briefes, Paulus, ist in Sorge. Werden die Thessalonicher den zunehmenden Druck von außen standhalten? Angst und Schrecken machen sich breit. Die bedrängende Frage ist, wann Jesus endlich wiederkommt! Manch einer verliert die Geduld… andere verlieren den Mut… wieder andere stehen sogar in der Gefahr, den Glauben zu verlieren. Auf diesem Hintergrund schreibt der Apostel: „Der HERR lenke eure Herzen auf die Liebe zu Gott hin und auf das geduldige Warten auf Christus.“

Sie sollen ihnen Mut machen. Und Hoffnung schenken. Das sich ihr Warten lohnen wird. Das es einen Ausweg gibt.

Auch ich lese diese Zeilen. Mitten hinein in mein Unruhig-Sein. Mitten hinein in die Fragen, was die nächsten Monate mit-sich-bringen.

Und merke: Es tut gut. Zu wissen, dass Gott bei mir ist. Das er meine Gedanken lenken kann. Weg von all den Sorgen und Ängsten. Hin zu: Endlich wieder Licht sehen, endlich wieder Hoffnung haben.

Langsam kehrt auch bei mir Ruhe ein.

Und so wünsche ich uns allen einen gesegneten November,

Ihre Manuela Schmidt