Gedanken zum Monatsspruch im März

Jesus Christus spricht: Es ist vollbracht!
Johannes 19,30

Liebe Brüder, liebe Schwestern,

es ist Fastenzeit. Viele nutzten die 40 Tage vor Ostern wieder, um bewusst auf etwas zu verzichten, seien es Süßigkeiten oder Gewohnheiten, wie ständig mit dem Smartphone herum zu spielen. Sie nehmen sich bewusst Zeit, um zu sich selbst zu finden oder eingefahrene Lebensweisen zu überdenken. Manche „heilfasten“ auch, d.h. sie verzichten einige Tage gezielt auf feste Kost, um zu entschlacken und so ihren Körper innerlich zu reinigen.

Es ist auch nötig, sich hin und wieder zu reinigen – körperlich, aber auch seelisch. Im Laufe eines Jahres staut sich immer viel an: Sorgen, Ängste, Unerledigtes. Das belastet und man muss es loswerden. In diesem Zusammenhang denke ich an die Eltern und Großeltern der von der geplanten Schließung unseres Kindergartens betroffenen Kinder und die Erzieherinnen. Wie sollen die zusätzlichen Wege organsiert werden? Wo finde ich eine neue Arbeit? Oder auch die Sorgen der Vereine. Was soll aus unseren Orten werden, ohne Schule, ohne Kindergarten? Wo soll der Nachwuchs herkommen? Macht das alles noch einen Sinn? Verständlicherweise schwingt auch Wut auf die Verantwortlichen mit, die diese Entscheidung getroffen haben. Die Worte des Monatsspruchs „Es ist vollbracht“ wirken vor diesem Hintergrund passend sarkastisch – es ist vollbracht, das Oberland wird abgewickelt, so mag man es manchen Entscheidungsträger in den Sinn legen, wohlwissend, dass es auch für sie sicher keine leichte Entscheidung war. All das sind Sorgen, die uns schon zu Beginn dieses Jahres beschäftigen und uns ratlos zurück lassen. Wie soll man solche trüben Gedanken nun loswerden? Wie soll man sich davon denn reinigen? Wohin soll man all das bringen? Eine Lösung scheint sehr schwer. Die Nächsten, Nachbarn, Freunde, Bekannte – alle haben ihre Sorgen und ihre Päckchen zu tragen, da will man doch nicht noch den eigenen Ballast auf andere abschieben.

Manch einer wird hier sicher auch sarkastisch und meint, es helfe nur noch Beten. Und ja, Beten kann in der Tat helfen. So beten wir, dass Gott uns gute Ideen schenken möge, wie wir trotz des Wegfalls des Kindergartens zukünftig unser Dorfleben lebendig erhalten und nicht verzweifeln, dass vieles schwerer werde. Beten kann auch helfen, in dem es uns verbindet und wir gemeinsam das Schwere tragen, es miteinander aushalten und wir einander zeigen, dass wir aneinander denken und nicht nur für uns dahinleben. In dem wir die Eltern nicht allein mit den Sorgen lassen, sondern für sie beten und uns gemeinsam einsetzen für alternative Lösungen. Vielleicht sind das fromme Wünsche, aber ich hoffe, dass Gott uns den Mut zum entsprechenden Handeln schenkt und vielleicht den ein oder anderen bislang passiven Mitbürger auch dazu bewegt, sich stärker einzubringen.

Beten kann helfen, die Gedanken zu sortieren und auch Sorgen abzugeben, sich von ihnen zu befreien. Wir als Christen wissen, dass wir unsere Ängste und Sorgen zu Gott bringen können. Sie verschwinden dadurch nicht, aber sie werden ertragbarer, denn Gott nimmt sie uns ab. So hat er es uns versprochen. Dafür musste Jesus den schmerzvollen Weg des Leidens gehen, an den wir uns in der Fastenzeit erinnern. Wir glauben, dass er den Weg bis ans Kreuz gehen musste, um uns von der Schuld zu erlösen, die wir durch unseren gegenseitigen Umgang, durch unsere Sünden vor Gott haben. Wir erinnern uns in der Fastenzeit an die Leiden von Jesus Christus. Nach vierzigtägiger einsamer Wanderung durch die Wüste, in der lernte, allein auf Gott zu vertrauen, beginnt sein öffentliches Wirken, das ihn schließlich bis nach Jerusalem führt, wo seine Gegner ihn foltern und am Kreuz qualvoll hinrichten.

Kurz bevor er am Kreuz stirbt, spricht Jesus die Worte, die uns als Monatsspruch für den März mitgegeben sind. „Es ist vollbracht.“ Jesus, der Gottessohn stirbt hingerichtet und sieht damit seine Mission als erfüllt an. Ein wenig unverständlich sind die Worte zunächst, weil man sie eher dem römischen Offizier zuordnen würde, als dem Hingerichteten selbst. Doch nicht die Hinrichtung ist vollbracht, sondern der Auftrag Jesus: Den Menschen zu zeigen, dass Gott sie so sehr liebt, dass er sie auch in der größten Not und der größten Angst, der Todesangst, nicht allein lässt. Wir können also darauf vertrauen und hoffen, dass Gott bei uns bleiben wird und auch in Zukunft unseren Ort und unsere Gemeinschaft behütet und trägt – trotz aller Widrigkeiten.

So wünsche ich Ihnen trotz aller Sorgen eine gesegnete Fastenzeit!

Chris Schönefeld

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