Gedanken zur Monatslosung Oktober

Suchet der Stadt Bestes und betet für sie zum Herrn denn wenn`s ihr wohl gehet, so geht`s euch auch wohl. Jeremia 29,7

Liebe Schwestern und Brüder,

mein Dorf, in dem ich jetzt wohne, ist gar nicht meine eigentliche Heimat. Die liegt weit weg von hier. Manchmal treffe ich auf Menschen von dort und dann wird mir ganz warm ums Herz. Vielleicht ist das so, weil die in den Kinderjahren erfahrene Mentalität sich tief einprägt.

Aber nein, ich will hier nicht wieder weg. Längst gibt es hier Weggefährten, Freunde. Längst sind die Tagesprobleme in den Dörfern Spechtsbrunn, Hasenthal und Haselbach mir zu Eigen geworden. Längst versuche ich mit meiner kleinen Kraft mich zu engagieren.

Und wer sich umschaut wird feststellen, dass die Einheimischen, hier Geborenen, längst nicht mehr unter sich leben können. Viele neue Gesichter prägen unsere Dörfer. Von überall her kommen Menschen. Manche sprechen eine andere Sprache, manche haben eine andere Hautfarbe, manche haben eine andere Gesinnung oder politische Einstellung.

Irritiert uns das?

Oder sind wir in der Lage, den anderen mit Respekt zu begegnen? Behandeln wir Zugezogene als Menschen zweiter Klasse, oder halten wir ihr Anderssein aus?

Als Christen, die sich auf einen erbarmenden und liebenden Gott beziehen, der alle Menschen erreichen möchte und Herr über die ganze Schöpfung ist, haben wir durchaus kein Recht zum Verurteilen. Wenn dem Geringsten auch nur ein wenig Unrecht getan wird, so wird Gott Unrecht getan.

Als der Prophet Jeremia den Vers unseres Monatsspruches schrieb, wandte er sich an die verzweifelten Menschen, die König Nebukadnezar aus der Heimat in Jerusalem ins ferne Babylon führen lies. Sieben Jahrzehnte lang waren die Israeliter gezwungen in der Fremde zu leben.

Sie sollten jedoch nicht resignieren, Jeremia fordert sie auf, aktiv zu werden. Häuser sollen sie bauen. Gärten sollen sie pflanzen. Heiraten sollen sie und Kinder zeugen. Kurzum das Volk Israel solle in der Fremde das Leben gestalten.

„Gott hat gute Gedanken für euch“, so sagt Jeremia, „Gedanken des Friedens und nicht des Leides“. Gott will Hoffnung und Zukunft schenken.

Beten sollen die Israeliter für das heidnische Babylon. Dort, wo sie jetzt leben muss der Glaube an den einen wahren Gott bezeugt werden. Dort wo sie jetzt leben ist der allmächtige Gott mitten unter ihnen. Und er verspricht, sich finden zu lassen, wenn er mit dem Herzen gesucht wird. Und dort, wo Gottes Liebe unter den Menschen aufscheint, da verändert sich auch das Umfeld. Da pflanzt sich fort, was an Gutem gesät wurde. Da verwandelt sich Hass in Liebe, da werden aus Feinden Freunde.

Wunderbare Trostworte, die heute genau ins Schwarze treffen!

Leben in der Krise, so möchte wir unser Leben überschreiben. Eine Krise löst die andere ab und immer neue Probleme tuen sich auf. So klagen wir momentan immer wieder.

Aber wir haben Gottes Zusage, dass er auch in Krisenzeiten da ist. Wir brauchen nicht aufzugeben oder enttäuscht die Hände in den Schoß zu legen und abzuwarten. Gott führt uns durch diese Zeiten hindurch, wenn wir ihm das Zepter in der Hand lassen.

Beten wir für unsere Dörfer, für das Wohlergehen aller, die darin wohnen!

Bitten wir Gott, dass es Lösungen für unsere Probleme gibt!

Handeln wir im Vertrauen auf den, der Hoffnung und Perspektive für uns alle bereit hält!

Seien Sie herzlich gegrüßt!

Ihre Uta Baumfelder