Archiv für den Tag: 26. Mai 2017

Gedanken zum Reformationsjubiläum und zum Zeitgeschehen in unserer Gemeinde

Liebe Schwestern und Brüder,

ereignisreiche Wochen liegen hinter uns und stehen uns auch noch bevor. Am letzten Maiwochenende fanden die Feierlichkeiten zum Reformationsgedenken, zum Lutherjubiläum mit dem Kirchentag in Wittenberg, Berlin und Erfurt ihren vorläufigen Höhepunkt. Auch bei uns sind erste Vorboten unseres großen Festes deutlich zu erkennen. Die Lutherbank neben der Matthäuskirche kündet schon von der Aufführung des Luthermuscials am 17. Juni und lädt müde Wanderer zum Verweilen ein. Doch auch abseits des großen Jubiläums gab es viele Ereignisse im vergangenen Monat. So wirkten u.a. beim Singspiel in der Kirche zu Steinach  auch Kinder aus unserer Gemeinde tatkräftig mit und brachten auf musikalische und beeindruckende Weise den Besuchern die Geschichte vom verlorenen Sohn näher.

Neben diesen fröhlichen Veranstaltungen mussten wir jedoch auch Abschied von unserem lieben Bruder Wolfgang Wiegand nehmen, der als langjähriger Vorsitzender unseres Gemeindekirchenrates, aber auch als Orgelspieler und treuer Gottesdienstbesucher das Leben unserer Gemeinde entscheidend mit geprägt hat. Auch wenn er als Bürgermeister unserer ehemaligen Gemeinde unpopuläre Entscheidungen treffen musste und sich daher bei manchen Mitbürger nicht beliebt machte, so haben ihn die meisten von uns für sein Engagement für unsere Heimatgemeinde, sowohl kirchlich als auch politisch sehr geschätzt, wie auch die vielen Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft zeigen, die zusammen mit vielen Einheimischen am 20. Mai Abschied nahmen. Wir haben mit Wolfgang nicht nur einen sehr engagierten, streitbaren und geachteten Bewunderer unserer Heimat, sondern auch einen geschätzten Freund und Bruder verloren.  Wir werden ihn in dankbarer Erinnerung behalten und wissen ihn bei Gott geborgen.

Wolfgang wollte immer das große Jubiläumsjahr „500 Jahre Reformation“ erleben und war sehr stolz und begeistert davon, dass unser Günther mit so viel Leidenschaft ein Theaterstück zu diesem Ereignis schrieb und auch noch zahlreiche Kunstwerke dazu gestaltete. Wolfgang selbst initiierte die Anschaffung einer neuen Altarbibel auf Grundlage der revidierten Lutherbibel, die wir zum Reformationsfest 2017 feierlich einführen wollen und für die bei Dolores noch gespendet werden kann. Wolfgang interessierte sich umso mehr für diese Jubiläum, weil Luther auch in unserer Heimatregion wirkte. Genau davon wird auch das Theaterstück von Günther zeugen. Es soll dabei kein Spektakel sein, sondern ins Bewusstsein rufen, welche gravierenden Veränderungen Luthers Erkenntnisse auch im Leben einfacher Menschen bewirkt haben. Ihre Beziehung zu Gott und damit auch das Verhältnis zueinander wurden grundlegend verändert. Vieles davon haben wir ja leider vergessen, obwohl es uns auch heute, 500 Jahre danach, noch genauso tragen kann.

Luther und auch Wolfgang haben als überzeugte Christen sicher auch den Monatsspruch verstanden, der uns für Juni gegeben ist: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“  Was für viele unserer nichtglaubenden Mitmenschen nur schwer verständlich ist, stellt auch gläubige Christen vor eine Herausforderung. Dabei geht es hier nicht um einen unterwürfigen und blinden Gehorsam gegenüber einer scheinbar nicht greifbaren Persönlichkeit, wie es uns für autoritäre Staaten, z.B. Nordkorea, typisch erscheint, sondern um die befreiende Erkenntnis, dass unser gemeinsames Leben hier nach den Geboten und Weisungen Gottes, verkündet durch die Propheten und vollendet durch das Leben Jesu gelingen kann. Im Vertrauen auf unseren Gott, der uns alle geschaffen hat, finden wir in den Gleichnissen Jesus und durch das Wirken seiner tröstenden Kraft, dem heiligen Geist, eine gute Anleitung für ein gelingendes Miteinander. Gleichzeitig bietet sich uns die Hoffnung, dass wir nach unserem irdischen Leben nicht in ein Loch fallen, sondern zu Gott gehen werden. Das ist kein unerreichbarer Anspruch und kein Relikt aus alter Zeit, sondern kann dem, der Gottes Geboten gehorsam ist und ihm vertraut, nur zum Guten dienen. Manche von uns müssen das allerdings erst wieder entdecken.

Hoffen wir, dass das Theaterstück am 17.06. dazu beitragen kann.

Es grüßt Sie herzlich und wünscht frohe Pfingsten

Chris Schönefeld

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