Monatsspruch August 2022

Jubeln sollen die Bäume des Waldes vor dem HERRN, denn er kommt, um die Erde zu richten.
1.Chronik 16,33

Liebe Schwestern und Brüder,

wenn ich aktuell aus dem Fenster von unserem Wohnzimmer schaue, dann sind da zwei Stimmen in mir: Die eine freut sich, dass es da draußen endlich grünt und blüht. Nach dem Winter habe ich mich gesehnt nach frischem Grün. Nach dem Bunt der Blumen. Ich konnte es gar nicht erwarten, dass es im Garten endlich los geht. Voller Vorfreude habe ich dann schon im Februar die ersten Samen ausgesät. Dieses Jahr hab ich mich an der Aussaat von Geranien probiert. Sie sind geworden und blühen nun in weiß und ganz unterschiedlich rot und rosa Tönen.

Das Alles tut meinem Herzen so gut. Aber dann ist da leider auch die andere Seite. Als Kind und auch noch als Erwachsene habe ich auf dem Berg gegenüber große, stattliche Fichten gesehen. Es war wie eine Wand. Dunkle, starke und kräftige Bäume standen da. Als könne ihnen höchstens der Förster ein Ende bereiten. Doch dann begann diese Wand an kräftigem Grün immer mehr braune Stellen zu bekommen. Der Forst ist dann rein und hat die ersten Borkenkäferfichten raus. Nun sieht man erst, wie doch recht klein der Berg eigentlich ist. Das tut schon arg weh im Herzen.

Wir selbst haben auch ein Stück Wald auf unserem Grundstück. Ich habe es damals mit der Oma angepflanzt. Jede einzelne Fichte. Ganz klein waren sie da noch. Heute sind es doch recht große Fichten. Wenn man dann neben einer noch gesunden steht und hoch schaut zu ihrem Wipfel, da wird einem bewusst, wie massiv so ein Baumstamm ist. Nur der Wind schafft es, ihn zu bewegen.

Dann lese ich den Anfang des Spruchs aus der Bibel, der uns für den Monat August als Losung gegeben ist. Zu finden sind sie im ersten Buch der Chroniken im 16. Kapitel

„Jubeln sollen die Bäume des Waldes…“.

Ich weis, dass diese starken, kräftigen Bäume nicht jubeln können. Auch die dürren, ausgetrockneten Borkenkäferfichten nicht. Nach menschlichem Verstand unmöglich.

Aber ich weis, was dieser Spruch uns sagen will: Gott kann so viel mehr bewirken, als wir es uns vorstellen können.

Er schafft es jedes Jahr aufs neue, dass die Bäume, die im Herbst ihre bunten Blätter verloren haben, und dann im Winter oft gespenstisch erschienen, im Frühjahr frisch austreiben.

Das aus einem kleinen Samen, den wir im Frühjahr in die Erde geben im Sommer dann blühende Geranien oder wohlschmeckende Tomaten werden.

Das mitten auf den immer kahler werdenden Berghängen wieder neue Bäume wachsen. Teilweise ganz ohne unser Zutun.

Ja, dann wird der Spruch auch für mich verständlich, der ja weitergeht: „…vor dem HERRN, denn er kommt, um die Erde zu richten.“ Gott hat die Macht, unsere Welt zu richten. Nicht über die Welt wird er richten, sondern er wird sie wieder zurechtrücken. So, wie er sie einst erschaffen hat.

Das macht Hoffnung. Wirft aber sicher auch die Frage auf: Wie soll das denn geschehen. Darauf geben uns die zwei Verse, die gleich darauf folgen eine Antwort: 34 Preist den HERRN, denn er ist gut, und seine Gnade hört niemals auf. 35 Betet zu ihm: Rette uns, Gott, du allein kannst uns helfen!

Ich weis, viele von uns machen sich Sorgen, wie es mit Deutschland weitergehen soll. Wenn aber Gott schon die Macht hat, Bäume zum Jubeln zu bringen. Was kann er dann erst recht in unserem Herzen bewegen?

Ich wünsche uns allen von Herzen, das auch wir im August Grund zum Jubeln haben werden.

Eure Manuela Schmidt