Archiv für den Tag: 30. Dezember 2019

Gedanken zur Jahreslosung 2020

Ich glaube; hilf meinem Unglauben!

Markus 9,24

Ihnen allen in Nah und Fern ein gesegnetes Jahr 2020!

Starten Sie gut wieder in den Alltag und nehmen Sie bitte etwas vom Glanz und der Leuchtkraft der zurückliegenden Feiertage mit und bleiben Sie bitte in der Hoffnungs- und Erwartungshaltung, die uns in der Advents- und Weihnachtszeit hoffentlich getragen hat. Lassen Sie sich in Ihrem Glauben bestärken, lassen sie Glauben zu oder finden Sie bitte zum Glauben. Die Jahreslosung 2020 möchte Sie darin bestärken!

„Ich glaube“, so schreit ein verzweifelter Vater, dessen Sohn von einer schweren Epilepsie betroffen ist. So lange schon und niemand konnte  helfen.

Alles hat er versucht; nun ist er am Ende seiner Kräfte.

Ein letztes Mal noch, eine allerletzte Hoffnung…

Und der, der den Sohn heil machen soll, verlangt kein Geld, er fordert den Vater auf, zu glauben.

Und in seiner Verzweiflung bekennt sich der Vater zum Glauben und weiß zugleich, dass es unmöglich ist, das durchzustehen.

Ich glaube; hilf meinem Unglauben!

So schön kurz und bündig die neue Jahreslosung ist, so kontrovers scheinen die beiden Aussagen. Jedenfalls auf den ersten Blick. Die deutsche Sprache drückt durch die Vorsilbe „un“ etwas Gegensätzliches aus, etwas, das sich scheinbar einander ausschließt. Das Wort mit der Vorsilbe bekommt zudem auch noch meist eine negative Bedeutung. Dami möchte sich eigentlich keiner  identifizieren. Oder möchten Sie  als unehrlich, unaufrichtig, unrein, ungeduldig oder ungehorsam gelten?

Oder geht das so gar nicht?

Um ehrlich zu sein, gehören alle diese Adjektive auch zu mir. Sollte ich mich selbst beschreiben, so müssten auch die Eigenschaften mit dem „un“ davor vorkommen.

Auch mein Glaube ist da nicht ausgenommen.

Glaube- Unglaube; sind das wirklich Gegensätze?

Ist mein Glaube stark genug auf das zu hoffen, was nicht sichtbar ist, Gott zu vertrauen, der mich sein Kind nennt? Aber es gibt keine Maßeinheit dafür. Glaube ist ein Gottesgeschenk, unverfügbar. Glaube geschieht oft unerwartet, unvermutet. Glaube kann groß werden. Glaube kann tragen durch Höhen und Tiefen. Und doch bin ich immer ein Teil dieser Welt, solange ich lebe.

Ich darf meinen Glauben hinterfragen, weil er oft genug auf den Prüfstand gestellt ist. Ich darf mit Gott hadern; ich darf wütend sein auf den Gott, der mir mein Schicksal in so vielen schlimmen Stunden zumutet. Ich darf es für unmöglich halten, dass ich wieder glauben kann. In einem Menschen wohnen Glauben und Unglauben oft eng beieinander.

Aber im Dunkel meines Daseins möchte mir der begegnen, er zu mir sagt:

Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist möglich bei Gott. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst zu mir. Ich kenne dich und alle deine Wege. Ich habe Pläne für dich schön und voller Hoffnung. Du musst dich nicht fürchten, weil ich dich liebe. Und eines Tages werde ich alle deine Tränen abwischen und alle Schmerzen deines irdischen Lebens werden Vergangenheit sein. Und meine unendliche Liebe wird dir gehören.

Bleiben Sie behütet in dem, der da war und ist und bleibt in Ewigkeit.

 

Ihre Uta Baumfelder