Archiv für den Tag: 24. Oktober 2015

Gedanken zum Sonntag

Liebe Schwestern und Brüder,

 

seien Sie, seid herzlich gegrüßt zum Sonntag!

Flüchtlinge, Fremdenfeindlichkeit, VW und WM Skandal – Probleme dominieren die Nachrichten. Angst und Unsicherheit prägen Schlagzeilen. Auch privat stehen sicher bei dem ein oder anderen sehr viele Dinge an, sei es beruflicher Stress und private Terminflut. All das fordert unsere Aufmerksamkeit und nimmt uns in Anspruch.

Gegen Ende des Jahres richtet sich unser Blick gewöhnlich auf die Themen Tod und Sterben. In der Natur wird es karger und dunkler, die Tage werden kürzer, es wird kälter.  Ingesamt also eine sehr turbulente Zeit.

Auch bei uns in der Kirchgemeinde stand und steht einiges an.

Unter anderem fand letzte Woche Sonntag der Ehrenamtstag des Kirchkreises Sonneberg in Schalkau statt.  Den ehrenamtlichen Mitarbeitern wurde mit einem feierlichen Gottesdienst sowie bei Kaffee und Kuchen für ihr Engagement gedankt.  Ein Engagement, das jeder von Herzen gern einbringt, um christliche Gemeinschaft hier leben zu können.

Diese Gemeinschaft kennt, wie könnte es anders sein, Momente der Dankbarkeit füreinander und für den reichen Segen, den Gott uns gewährt, z.B. das wunderschöne Kirchengebäude hier in Spechtsbrunn oder auch in Haselbach. Daneben gibt es jedoch auch schwierige Phasen, Streit und unterschiedliche Meinungen. Besonders bei den Herausforderungen, die wir im Kleinen und Großen zu bewältigen haben, führen verschiedene Auffassungen häufig zu tiefen Rissen. Unversöhnlich stehen sich Kontrahenten gegenüber, keiner will nachgeben, alle bezichtigen sich der Lüge und anderer Vergehen. Dabei werden die eigentlichen Konflikte oft nicht ausgefochten, sondern eher ausgeschwiegen. Besonders wir Christen neigen dabei dazu, auf Jesu Gebot der Nächsten- und Feindesliebet zu verweisen und Konflikte zu vermeiden.

In der Epistel für den morgigen Sonntag hören wir von der Feindesliebe. Dabei geht es in, für uns heute befremdlich gewaltvollen Worten um Waffen, mit denen uns Gott ausstatten will. Es ist dort die Rede von der „Waffenrüstung Gottes“ – Paulus vergleicht die Instrumente des Krieges mit denen des Glaubens. Von einer Waffenrüstung zu reden – gleich ob geistlich oder nicht – ist uns heute fremd. Wir meinen diese Bilder gehören in eine extremistische Welt, wie sie Menschen in vielen Teilen der Welt auch heute erleben müssen, aber die weit weg ist und nicht in die friedvolle Welt der Kirche passen. Dabei übersehen wir oft, dass es auch in der Kirche menschlich zugeht. Auch wir geraten in Streit miteinander und werfen uns böse Wörter an den Kopf. Daran merken wir, wie schwer es ist, dem Vorbild Christi zu folgen, der uns sagt, wir sollen trotz aller Gegensätze einander lieben und verzeihen (aufeinanderzugehen), auch unserem Feind, z.B. jemanden, der uns beleidigt hat oder eine andere Meinung vertritt. Wenn wir allein auf uns selbst vertrauen (wie es viele Menschen bei uns versuchen), dann werden wir es nicht schaffen, auf Dauer friedvoll miteinander zu leben. Jeder wird auf sich und maximal seine Nächsten, nicht aber auf seine „Feinde“ schauen. Daraus kann kein umfassender Frieden erwachsen. Zum Glück steht diesen zugegeben nicht gerade positiven Aussichten die Zusage Gottes entgegen, dass er bei uns sein will – und zwar nicht als Schönwettergott, sondern gerade in Krisenzeiten, sei es persönlich oder gesamtgesellschaftlich. Wenn wir alle auf ihn vertrauen und uns besonders im Streit miteinander durch ihn und sein Wort leiten lassen, dann können wir ein wenig mehr Frieden für diese Welt schaffen.

Durch die kommende Woche will uns folgendes Wort als Wochenspruch leiten

„Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Guten!“

In diesem Sinne kommen Sie, kommt gut und behütet und vor allem gesegnet mit Gottes guten Geist  in den Sonntag und die neue Woche!

 

 

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