Monatsspruch Januar

„Auf dein Wort will ich die Netze auswerfen.“

Lukas 5,5

So sagt es Simon Petrus nach einer langen Nacht, in der er und seine Gefährten wieder einmal keinen einzigen Fisch aus dem See Genezareth geholt haben. Sinnlos die vielen Stunden in pechschwarzer Nacht. Keinen Fisch gefangen heißt, es gibt nichts zu verkaufen. Der Ertrag der Mühe ist gleich Null. Petrus und seine Leute werden heute nichts heimbringen zu ihren Familien.

Dann taucht plötzlich ein Fremder auf und mit ihm viele Leute. Alle wollen diesen Fremden hören, denn er spricht Worte, die sie nie zuvor gehört haben. Dann plötzlich steht er vor Petrus und seinen Leuten und lässt sich mit ihrem Boot auf den See hinaus fahren. Und dieser Fremde gebietet ihnen, die Netze noch einmal auszuwerfen. Bei Tag zu fischen ist ganz gegen ihre Gewohnheit! Und dann tun sie es trotzdem. Sie tun es, weil von dem Fremden etwas wie ein großes Vertrauen ausgeht. Es kann ja auch nicht schaden oder ist es ein wenig Trotz: Wir sind die Fischer und wissen genau, wie und wann man Fische fängt!

Dann werfen sie die Netze ins Wasser und fangen eine so große Menge, dass es ihnen Mühe bereitet, den Fang zu bergen. Da fällt es ihnen wie Schuppen von den Augen. Wer ist dieser Mann? Warum kommt er ausgerechnet zu den einfachen und rauhen Fischern, die im täglichen Kampf ums Geldverdienen hart geworden sind und abgestumpft. Da kommt einer und meint genau sie und redet gut zu: Versucht es doch noch einmal! Und das sagt er mit Freundlichkeit und Bestimmtheit. Das sagt er wie einer, der genau weiß, was es sagt.

Und es kommt noch besser. Im Erkennen einer überwältigenden Macht erfahren Petrus, Johannes und Jakobus eine Berufung. Sie lassen alles stehen und liegen und folgen diesem Fremden.

Ich stelle mir den Jesus aus Nazareth vor, wie er am Ufer des Galiläischen Meeres steht und Worte des Friedens auf Erden und Worte der Liebe Gottes zu allen Menschen spricht. Es muss eine große Empathie zu den Menschen und eine große Majestät  in einer äußerlichen Schlichtheit von ihm ausgegangen sein. Es wäre bestimmt der Typ Mensch gewesen, in dessen Nähe ich mich wohl gefühlt hätte. Und wer weiß – vielleicht hätte ich auch alles stehen und liegen gelassen und wäre meiner Sehnsucht gefolgt.

Ich wünsche Ihnen von Herzen ein gesegnetes Jahr 2017.

Ihre Uta Baumfelder

 

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